Neuerscheinungen

LINOWIRAG.DE | Linoblog:
Komisches, Kritisches, Unerhebliches aus Lino Wirags Text-Bild-Werkstatt. Quasi täglich.

Illustration



Vignette zu einem Prosatext von Andreas Schumacher, der gerade in seiner Eigenschaft als Dichter den "2. Hochstadter Stier” gewonnen hat. Gratuliere nachträglich!

Schöne Künste

Der Lentz ist mal wieder da



.. und lässt sich nicht nur comme il faut von Felicitas von FAZ so hemmungs- wie haltlos abfeiern ("Hundert Liebesgedichte .. eines schöner, schmerzlicher, bestürzender, klüger, egomanischer, wahrer als das andere." bzw. "Es gibt derzeit niemanden im Land, der Gedichte so liest und so lesen kann wie er." usw.), sondern hat (zusammen mit Uli Winters) auch das Internet entdeckt. Die User klickten's im letzten Jahr zwar nur einmal pro Tag an; ich zumindest finde die zwei rilkerezitierenden Kloppskasper (vor allem im Vergleich zur FAZ-Videolesung) aber dann doch - es tue mal einer was dagegen - recht komisch.



Man vergleiche den Dürener Lentz auch mal mit dem phonetisch wie phatisch fast gleichartigen Düsseldorfer Wehwalt Koslovsky. Eine Hausarbeit zum Thema "Rheinland und Rhetorik: Der Zusammenhang zwischen Tiefebene und Hohelied in der deutschen Gegenwartsliteratur" kann bis zum 15.04 bei mir eingereicht werden.

Gespräch über Bäume



Diese Bäume und gemischten Waldfrüchte mussten sterben, damit die NEON Interviews von Ingo Mocek abdrucken konnte. Beim Abdrucken und -feiern gefälschter Texte hat sich der Stern, Mutterblatt des sog. "Junge-Leute-Magazins" NEON, ja schon in der Vergangenheit als kulant und journalistisch versiert erwiesen.

Wir (eigentlich: ich) zitieren deshalb sinnentstellend, so leiernd wie leidend:

"Wirklich, ich lese in finsteren Zeitungen!

Das arglose Beimwortnehmen ist töricht.
Die lachenden Chefredakteure
Haben die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.

Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch [z.B. zwischen I. Mocek und Beyoncé Knowles] für Bäume fast ein Verbrechen ist?"

PS: Original hier. Noch dümmere Gespräche über Bäume liefert zuverlässig E. "Mocek" Fried.

IKEA-Packungs-Drawings #54

Griechenland pleite

Tipps für Buchmessis



Vom 18. - 21. März ist Leipzig wieder Welthauptstadt der schönen Buchkünste; weshalb die "Kongeniale. Galerie für Illustrationskunst" auf ihrer Jahresausstellung 2010 an allen Besuchertagen Comics und Cartoons von Hrn. Wirag und Collagen von Aylin Yavuz zeigt sowie den dazugehörigen Katalog mit Begleitaufsätzen vorstellt.

Von L.W. werden Originale aus "Herr M.", den "Historien" und dem "Zirkus" zu sehen sein.

Wer's mag, findet die "Kongeniale. Galerie für Illustrationskunst"
täglich in Halle 2 am Familiencafé.

Queneau



Eike Rupp hat 2008 als Diplomarbeit an der HS Mannheim eine bemerkenswerte "typografische Interpretation" der "Stilübungen" von Raymond Queneau veranstaltet. Das gesamte Buch kann und sollte man sich unter diesem Link als PDF (9.1 MB) herunterladen.

Neue Humorprosa

Die Autos zischten so nah an dem schmalen Bürgersteig vorbei, dass der Luftzug an seinem Jackett riss. Johannes hatte sich extra eine Krawatte aus Vaters Schrank geholt, jetzt drückte der schwarze Knoten unangenehm auf seinen Adamsapfel.
Alles lesen ...

Übersetzungskritik



Wer behindertes Deutsch von Nobelpreisträgers lesen will, darf seinen Grass im Schrank stehen lassen; hier genügt wie oft der zuverlässige Griff zum Werk von Heinrichs Böll; diesmal nicht in seiner Eigenschaft als Romancier, sondern als Übersetzer. Zusammen mit Gattin Annemarie veranstaltete Böll in den Sechzigern eine Übersetzung von O'Briens "hartem Leben", in der die vielbeschworene Sprachlosigkeit des Nachkriegsdeutschlands gar schröcklich wiedergeht.
Deutsch konnte Böll nicht, aber halt auch kein Englisch (oder "Irisch", wie's der Suhrkamp-Verlag gern hätte).
"Veneral diseases" wird mit "venerische Krankheiten" übersetzt (wie auch sonst?); der Satz "Non siamo medici che curano il corpo" bedeutet für Bölls "Wir sind nicht ein Arzt für den Körper", Kleinigkeiten schließen sich an: Wo auf S. 8 noch von der "Grafschaft" Limerick die Rede ist, heißt das gleiche Wort sieben Seiten später schon "County"; "Möchte-Gern-Politiker" statt "Möchtegern-Politiker" - in ähnlicher Wurschtigkeit geht's weiter. Kleine Schlampigkeiten wären tolerabel, würde den Bölls nicht fast alles Gefühl für Schroffheit, Schönheit, Trunkenheit: vulgo: irischness, abgehen. Hier beißt man in jedem Satz wie in einen Nierentisch, riecht alles nach billigem Rasierwasser Marke Hemingway und schmeckt nach Trockenbrot der frühen Jahre.
Also lieber die Rowohlt-Übersetzung wählen, die ist wenigstens ideologisch unbedenklich.
Ob ich sonst nichts zu tun hab? Eigentlich.
Nä.

Frisch raus:


Kleine Geschwister. Die Literaturzeitschrift für Kinder Heft 1: "Ich störe auf Leben und Tod". 80 S., 9 Euro. ISBN 978-3-938531-26-6

Mit Texten von Silvia Overath, Linda Koeberl, Claudia Hornung, Berta Berger, Diana Stanislawski, Lydia Nehring und Bildern von Lino Wirag, Gratia Kautek, Lone Hertel, Steffen Wunder und Barbara Klingenberg

Bestellen gerne hier.

Rumgoogeln

- Ein Beitrag der Radio-Sendung "Buchfink", in der ein kleines (Wirag-)Gedicht vorgestellt wird.
- Schöne Beiträge zu Lesungen von Petra Brumshagen (u.a. mit Moses Wolff und L.W.)
- Peinliche Herrliches altes Foto der absurd vielseitigen Miriam und L.W. zu Berlin (ach ja, die Hausbesetzerzeit).
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