Neuerscheinungen

LINOWIRAG.DE | Linoblog:
Komisches, Kritisches, Unerhebliches aus Lino Wirags Text-Bild-Werkstatt. Quasi täglich.

Lieblingsstelle Hofmannsthal (2)

"Es fehlen mir völlig die Mittel und ebensosehr die Absicht, in irgendwelcher Weise Philosophie der Kunst zu treiben. Ich werde es nicht unternehmen, den Schatz Ihrer Begriffe um einen, auch nur einen neuen Begriff zu bereichern."

Wiki

Heute Nacht mal kein Barthes, sondern Slam; auch Videos und Fotos vom Pforz- und Hildesheimer Slam eingepflegt. Wer mag, vergleiche den alten mit dem aktuellen Artikel und ergänze bitte gerne und viel. Wer wissen will, wieviele Leute so einen Eintrag jeden Tag anklicken, klicke bitte diesen Eintrag an. Nachtrag: Artikel befindet sich jetzt im sogenannten Review und wird aus der Slam-Gemeinde hoffentlich noch mit einigen Informationen und Bildern ergänzt.

Im gleichen Atemzug die latent ironische völlig ernstgemeinte "Poetry-Slam-Bibel" (die sich im Netz auf irgendwelchen Bildungsservern rumtreibt) durchgesehen und hübsch gemacht.

Sätze, die wir nicht lesen wollen.

"Sein Herz kasperte."

Sammeln, was keiner sammelt

Heute

Amazon.de Widgets

Das sagt der Experte: Wie weit ist es mit der Moderne gekommen, wenn alles nur noch sich selbst bedeutet? Kreislauf der Referenten - oder Durchlauferhitzer für mäßig originelle Gags? Wir warten auf jeden Fall auf: "Das Scheißbuch", "Ramschware", "Kalkulierter Bestseller" etc. Goldmann, Ullstein, Suhrkamp: Ihr seid dran! STEFAN MESCH

Nachtrag: Schundroman von Kirchhoff.

Wiki

Gestern Nacht ein paar neue Bücher eingepflegt; so Barthes' Die Vorbereitung des Romans, Das Neutrum, natürlich die Mythen des Alltags und Das Reich der Zeichen; dazu knappe Artikel zu Daths Dirac, Sämmtliche Gedichte, Höhenrausch, Waffenwetter und Die salzweißen Augen.

Nachtrag: Außerdem die wichtigen Barthes-Essays Am Nullpunkt der Literatur und Das semiologische Abenteuer versorgt.


"Na vielen Dank auch, Sie Epigone!" *paff*

Impro-Sonett



Das sagte der Experte:
Lino Wirag schreibt Impro-Sonette zu Reimen von Shakespeare? Der vielleicht langweiligste produktionsästhetische Wurf des Literaturjahrs 2010: Wie Wirag sich im letzten Terzett abquält, um endlich Sinn in die Schatulle zu kriegen, Assonanzen ("Finsterginster") in die Zeilen drückt, als wär's dort nicht schon voll; und kurz vor Schluss noch über die Zeilengrenzen hüpft wie William persönlich - das ist Rilkes linker Zeh. Außerdem: zu freirhythmisch gehandhabt, und auch Vers 3 bis 4 waren in der mittleren Fassung (".. ihr Gesicht, das Haar, und wie mir scheint, finde ich Schönheit dort und Reiz im Überfluss", 2'20'') eindeutig besser. Die historisch-kritische wird's richten. Note: 3+. MAX GOLDT

Aus der Sicht eines Minigolfballs



Das sagt der Experte: Der frühe Experimentalfilm "Aus der Sicht eines Minigolfballs, der am Schluss aus'm Loch geholt wird" ist immer noch eine von Wirags besten Videoarbeiten, konzis, schlüssig, monoperspektivisch, größenwahnsinnig. Und das mit nur einem Schlag! Ullstein kündigte jetzt die Buchversion des Films an. Wisst ihr was? Ich schreib's. DIETMAR DATH

Wiki

Habe jetzt rausgefunden, wie man so schöne und nützliche Dinge wie Navigationsleisten (Werke von Arno Schmidt, Werke von Roland Barthes, Werke von Brecht, Romane von Nabokov) und so kryptisch programmierte Metaschnippsel wie Vorlagen (Vorlage:Litport hist, Vorlage:Litport) in die Wikipedia einpflegt [aber das interessiert hier wieder keinen].

Essay

„Man hatte plötzlich die Möglichkeit, allen alles zu sagen, aber man hatte, wenn man es sich überlegte, nichts zu sagen. [...] Ein Mann, der was zu sagen hat und keine Zuhörer findet, ist schlimm dran. Noch schlimmer sind Zuhörer dran, die keinen finden, der ihnen etwas zu sagen hat.“
Was klingt, als hätte Frank Schirrmacher es erst gestern in die FAZ getippt, ist von niemand Toterem als Brecht, und das Medium, das hier so harsch abgekanzelt wird, kein anderes als der gute alte Radioapparat: Das kommendes Leitmedium der dreißiger Jahren war noch ein freundlicher brauner Kasten – wo heute leuchtende Rechtecke auf spätkapitalen Schreibtischen glimmen. [...]
Den ganzen Essay "Postdemokratie. Zu Genealogie und Poetologie des Postens" lesen.

Neubuch



Neues aus der Hildesheimer Schule: "Mikrofilm 09. Literarische Erkundungen zu Dokumenten aus dem Leo Baeck Institute", herausgegeben von Paul Brodowsky, frisch rezensiert in der FAZ.

Kempner der Woche

Welten Chaos, Menschen Chaos

Welten Chaos, Menschen Chaos,
Chaos in des Menschen Brust,
Heil’ge Liebe, glühend Hassen,
Düstrer Gram und heit’re Lust!

Wie es lodert, wie es flammet,
Finstre Wolke, schwanker Kahn,
Heilger Mut und süßes Hoffen:
Bleibet in dem morschen Kahn.

Friederike Kempner, 1903

Das sagt der Experte: Wie die Kempner da mitten im zweiten Quartett (Z6) eine harsche Zäsur zwischen der "Wolke" und dem "schwanken Kahn" einpflockt; der schon zwei Zeilen weiter (Z8) plötzlich "morsch" wird, wo er gerade noch voll ontisch und entisch "schwank" war, das hat schon was krass Antithetisches; aber so richtig reißt es erst der letzte Vers (Z8) raus, wo die Kempner den Identreim Reim "Kahn" (auf "Kahn"!) ins Metrum nagelt, als gäb's kein Morgen.
Wie heißt es bei Kahn Kant so glücklich? "Erhaben ist das, was durch seinen Widerstand gegen das Interesse der Sinne unmittelbar gefällt." Also mir gefällt's. Vier Sterne (von fünf).
MARCEL REICH-RANICKI

Pandahut ist immer gut.



Ein rekurrentes Thema im Werk des Künstlers; eine Neurose gilt als gesichert.

Selbsterkenntnis

Wiki-User "Lino Wirag" zählt mit 1.500 Beiträgen (seit 2006) zu den Unzufriedenen mit dieser Unübersichtlichkeit - und zu den Menschen mit viel Tagesfreizeit.



Abbildung: L.W. bei der skrupulösen Wikipedia-Lektüre in Salzburg. Rechts hinten, klein: ein seltenes Porträtfoto von Edvard Munch.
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