Dicht
Nachtgedanken eines jungen Autors
(Rilkemix)
Wer, wenn ich schriebe, läse mich aus der enge
-ren Auswahl des Feuilletons? Und geschätzt selbst, es nähme
einer mich plötzlich ans Herz („Maier mit ai ist ein Name,
den man sich merken sollte“), ich verginge vor seinem
stärkenden Stabreim („reife Reime, autonome Assonanzen,
Metrenmeister Maier“). Denn das Dröhnen ist nichts
als des Schrecklichen Anfang („Sein Werk schöpft aus
Priessnitz’ Stanzenkunst und Schmidts Etymmetho
-dologie“). Und was, wenn es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören („werden sicher bald wieder von Maiers
Reimereien etc.“)? Ein jeder Mangel ist schrecklich.
Und so verhalt ich mich denn und verschlucke
den Weblogruf dunkelen Schluchzens („von der Kritik
weitgehend unbeachtet“). So wenig Feedback. So viele
fragen.
Wenn die warme Leber träumt
(Brentanomix)
Wenn der lahme Läufer träumt, er löffe
träumt die warme Leber auch, sie söffe,
denkt der Elefant auch, dass er schwäbe,
rollt der Leichnam sich, als ob er läbe,
spintisiert der Luftballon, er plötze,
spürt der Unwohlseiende, er kötze,
träumt das blinde Huhn froh, dass es fönde,
und der niemals wand erst, dass er wönde,
träumt dem Popkornmann, elegisch pöpp er,
deucht dem Hipper phatt, energisch höpp er,
träumt der Schulgymnastikball, er prälle,
dünkt der schubertschen Forell, sie schnälle –
träumt der stumme Dichter auch, er schrübe,
dass sich Zeilenfall an Zeileneinfall schübe,
bis der Autor schmerzlich muss erkönnen,
dass sich Kunst und Wulst an seiner Feder trennen.
(Rilkemix)
Wer, wenn ich schriebe, läse mich aus der enge
-ren Auswahl des Feuilletons? Und geschätzt selbst, es nähme
einer mich plötzlich ans Herz („Maier mit ai ist ein Name,
den man sich merken sollte“), ich verginge vor seinem
stärkenden Stabreim („reife Reime, autonome Assonanzen,
Metrenmeister Maier“). Denn das Dröhnen ist nichts
als des Schrecklichen Anfang („Sein Werk schöpft aus
Priessnitz’ Stanzenkunst und Schmidts Etymmetho
-dologie“). Und was, wenn es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören („werden sicher bald wieder von Maiers
Reimereien etc.“)? Ein jeder Mangel ist schrecklich.
Und so verhalt ich mich denn und verschlucke
den Weblogruf dunkelen Schluchzens („von der Kritik
weitgehend unbeachtet“). So wenig Feedback. So viele
fragen.
Wenn die warme Leber träumt
(Brentanomix)
Wenn der lahme Läufer träumt, er löffe
träumt die warme Leber auch, sie söffe,
denkt der Elefant auch, dass er schwäbe,
rollt der Leichnam sich, als ob er läbe,
spintisiert der Luftballon, er plötze,
spürt der Unwohlseiende, er kötze,
träumt das blinde Huhn froh, dass es fönde,
und der niemals wand erst, dass er wönde,
träumt dem Popkornmann, elegisch pöpp er,
deucht dem Hipper phatt, energisch höpp er,
träumt der Schulgymnastikball, er prälle,
dünkt der schubertschen Forell, sie schnälle –
träumt der stumme Dichter auch, er schrübe,
dass sich Zeilenfall an Zeileneinfall schübe,
bis der Autor schmerzlich muss erkönnen,
dass sich Kunst und Wulst an seiner Feder trennen.
30. Sep, 16:15, L.W.
Vom Poertyslam zur Leserin
nachdem ich durch den Faby beim Poetryslam gelauscht habe, speicher ich mir mal deinen Blog ein :-)
Die Moderation hast du übrigens sehr gut gemacht.
Liebe Grüße aus Düsseldorf
AnnaJuliana