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Komisches, Kritisches, Unerhebliches aus Lino Wirags Text-Bild-Werkstatt. Quasi täglich.

Das schreibt der Mannheimer Morgen (über Lino Dirag)

Literatur: Ponto-Stipendiaten lesen in Edenkoben
Das Glück der Tüchtigen

Mögen die Gedanken auch fliegen, oder einem sogar zufliegen, so ist
deren Ordnung zur Kunst nicht nur eine Sache von Inspiration oder
rauschhaft-glückseligen Momenten, sondern in erster Linie von Arbeit.
Daran teilzuhaben und Einblicke zu gewinnen, ist ein wesentliches
Anliegen der die Kunst so befördernden Atmosphäre im Herrenhaus
Edenkoben. Barbara und Konrad Stahl betreiben hier seit vielen Jahren
Kunstförderung und bieten jungen Künstlern temporär eine Heimat zur
intensiven Beschäftigung mit dem, was sie umtreibt. Literaten, Maler,
Komponisten profitieren davon.

Zur Abschlusslesung der vierten Schreibwerkstatt der Jürgen
Ponto-Stiftung präsentierten neun Nachwuchsautoren aus Deutschland und
der Schweiz Fragmente größerer Arbeiten, die im Regelfall auf den
"großen Roman" abzielen, welchen der Großkritiker Reich-Ranicki seit
langem vermisst. Die Atmosphäre an den Weinhängen der Pfälzer Berge
ist ebenso idyllisch wie inspirierend, denn der Besucher spürt, dass
dort das Bewusstsein existiert, das wir allen "unseren" Künstlern
schulden.

Hang zur Innenschau

Lassen sich Trends ablesen in den Arbeiten von Inger-Maria Mahlke,
Katharina Born, Emanuel Maeß, Anne Richter, Roman Graf, Joel László,
Carolin Evers, Henriette Dushe oder Lino Dirag, die unter Anleitung
der früheren Ponto-Preisträger Peter Weber und Michel Mettler (beide
auch veritable Maultrommler!) im Januar und jetzt im Juli geradezu
monoman an ihren Texten feilten? Ein gewisser Hang zur Innenschau
scheint sich abzuzeichnen, wenn etwa Maeß verrätselte
Kindheitserinnerungen irgendwo im Saale-Tal ansiedelt oder die
Heidelbergerin Anne Richter ihre Figuren "reglos vor der Schrankwand
im Wohnzimmer" verharren lässt, wo sie - situativ gefangen - ihrer
Introspektion nachhängen. Eigenartigen Zauber entwickelt Inger-Maria
Mahlke in ihrer diskreten Annäherung "alter Mann trifft Frau", bewusst
angesteuerten Humor hingegen zeigt Joel László in seinen
Barbierladen-Plaudereien.

Momentaufnahmen, die aufs größere Opus zielen. Die Chancen hierfür
sind gut, denn in die Auswahl kommt nur, wer schon von Verlagen
empfohlen wird. Wie ordnete Michel Mettler die Arbeit am Schreiben
ein? "Literatur ist keine Glückssache". Doch glücklich, wer so
niveauvoll schreibt wie die Ponto-Stipendiaten.

Mannheimer Morgen
30. Juli 2008
röni (Gast) - 11. Aug, 11:49

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